Seidenhühner

Kaum eine Hühnerrasse ist mit so vielen Besonderheiten ausgestattet wie das Seidenhuhn. Obwohl es zu einer der ältesten Hühnerrassen überhaupt zählt, ist das Seidenhuhn bei Züchtern bis heute eher selten zu finden. Schon Jahrhunderte vor Christus wurden Hühner mit besonders seidigem Federkleid von Aristoteles erwähnt, den genauen Ursprung des Seidenhuhns konnte man jedoch bis heute nicht belegen.

Ursprünglich kam das Seidenhuhn aus dem asiatischen Bereich. Im laufe der Geschichte wurde das Seidenhuhn schon sehr früh erwähnt.

  • Seidenhühner
  • Gewicht Hahn: 1,7kg
  • Gewicht Henne: 1,4kg
  • Bruteigewicht: mind. 40g
  • 1. Jahr: 80 Eier
  • 2. Jahr: 70 Eier

 

Die ersten Aufzeichnungen in Europa stammen aus der Mitte des 13. Jahrhundert, wo katzenhaarige Hühner erwähnt wurden. Sie wurden damals in Europa als Atraktion zur schau gestellt. In der Mitte des 16. Jahrhunderts beschrieb der Schweizer Schriftsteller und Naturforscher Konrad Gessner Seidenhühner als schneeweiße Wollhühner mit blauschwarzer Haut. Im Jahre 18. Jahrhundert tauchten erstmals siamesischen Seidenhühner auf die hellhäutig waren. Zwerg-Seidenhühner dürften in den Siebzigerjahren aus Holland und Dänemark gekommen sein.

 

Auf den ersten Blick erscheinen Seidenhuhner durch Ihr Gefieder, die Federhaube und die Beinbefiederung relativ exotisch. DerGesamteindruck wirkt Körperbaulich eher gedrungen und kompakt. Im Standard ist vom "breiten, fast abgerundeten Würfel" die Rede. Bei der Unterlinie der Seidenhühner ist die volle Bauchpartie ausschlaggebend. In der Oberlinie ist der breite, kurze, nach hinten aufsteigende Rücken maßgeblich. Der Sattel sollte von weichen Federn gut gefüllt sein. Der etwas hochgetragene, gut gefüllte Schwanz, sollte beim Hahn auf keinen Fall stark entwickelte Steuer- und Sichelfedern haben. Die Henne erscheint durch die reichliche Kissenbildung und den sehr kurzen bzw. breiten Rumpf noch etwas gedrungener als der Hahn. Ein weiteres sehr wichtiges Rassemerkmal ist der buschige Schopf auf dem eher kleinen Kopf.

 

Das zerzauste Auftreten ist aufgrund der fehlenden Häkchen, die die Feder bilden sollten möglich. Bei der Frage, aus welchen Grund die Seidenfedrigkeit entstehen sein konnte, gehen die Meinungen stark auseinander. Es gibt Annahmen, dass es sich bei der gegebenen Federstruktur um eine Verlustmutation handelt. Die andere Theorie besagen, dass es sich bei der Seidenfiedrigkeit um eine atavistische Erscheinung handelt (Wiederauftauchen einer früheren Entwicklungsstufe). Die Wahrscheinlichste Theorie ist jedoch, dass der Verlust der Häkchen an den Schäften und Fahnen der Federn auf eine plötzliche Mutation zurück. Durch menschliche Selektion wurde dies Erscheinen in weiterer Folge weiter vermehrt. Seidenhühner sind aufgrund Ihrer Seidenfiedrigkeit Flugunfähig.

 

Seidenhühner haben einen seidenfiedrigen Schopf. Bei der Größe des Schopfes scheiden sich teilweise die Geister. Seidenhühner sind keine Haubenhühner und sollten daher auch keinen überdimensionierten Schopf haben. Die Augenfarbe bei Seidenhühnern sollte dunkel (schwarz, braun) sein. Der Kamm ist ein Rosenkamm ohne Dornen. Auswüchse und Wucherungen am oberen ende des Kammes sind nicht im sinne der Rasseeigenschaften. Eine halbe Walnuss würde das Aussehen des Seidenhuhnkammes am besten beschreiben. Die Querfalte im Kamm sollte auf jeden Fall erkenntlich sein. Die Farbe des Kammes sollte maulbeerfärbig sein. Die Ohrscheiben sollten in einem kräftigen schillernden blau erscheinen. Seidenhühner ohne Bart haben blaurote Kehllappen. Seidenhühner mit Bart haben hingegen keine Kehllappen.

 

Seidenhühner haben eine bläulich, gräulich bis schwarze Haut. Das Fleisch und die Knochen haben ebenfalls diese Farben. Die Fleischfarbe hat jedoch keinen Einfluss auf den Geschmack. In China wird das Seidenhuhnfleisch sogar als Delikatesse angeboten.

 

Seidenhühner haben 5 anstelle von 4 Zehen. Die 5. Zehe ist leicht nach oben gedreht und hat keinen Kontakt zum Boden. Sie sollte auch eine deutlichen abstand zur 4. Zehe aufweisen. Die Aussenseite des Laufes und die äussere Zehe sind befiedert. Die Beinbefiederung darf jedoch nicht übertrieben ausgeprät sein.